Archiv der Kategorie: Selbsthilfe

Curcuma Shot – gesundes Altern fördern, Entzündungen minimieren

PD Dr. med. Michael Teut

Eines der interessantesten Nahrungsmittel um Entzündungs- und Alterungsprozesse zu begrenzen ist Kurkuma, Gelbwurz (Curcuma longa). Es enthält besonders viel Curcumin, ein Polyphenol mit starker antioxidativer Wirkung. Es wird in Indien und Südostasien angebaut und ist in verschiedenen Currys enthalten.

Curcuma hat in Studien umfassende positive gesundheitliche Wirkungen gezeigt. So empfiehlt die WHO drei Gramm der Heilpflanze täglich gegen Verdauungsbeschwerden. Es kommt auch bei Reizdarmsyndrom, Gallenblasenbeschwerden, Magen- und Darmgeschwüren, verschiedenen Krebserkrankungen sowie entzündlichen Darm- und Gelenkerkrankungen (Arthrose, Rheuma) zur Anwendung.

In der Altersheilkunde wird Kurkuma präventiv und therapeutisch gegen Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Altersdiabetes, erhöhte Cholesterin- und Triglyceridwerte eingesetzt.

Eine Wirksamkeit gegen neurodegenerative Erkrankungen, wie die Alzheimer-Demenz, wird diskutiert.

In Laborstudien zeigt Curcumin Schutzfunktionen gegen Alterungsvorgänge an der Zelle, wirkt antioxidativ, antientzündlich, stabilisiert Telomere und verbessert den Stoffwechsel.

Curcumine werden im Verdauungstrakt schlecht aufgenommen. Die Aufnahme in den Körper lässt sich durch die Zugabe von schwarzem Pfeffer und Öl verbessern.

Der Curcuma Shot schmeckt gut und ist gut geeignet um medizinisch zu unterstützen:

Curcuma Shot

1 kleines Stück Kurkumawurzel (ca. 20 g, geschält und fein gehackt)

1 kleines Stück Ingwer (ca. 20 g, geschält und fein gehackt)

2 Zitronen

2 Orangen

1 TL Olivenöl

1 TL Apfelessig

1/4 TL schwarzer Pfeffer

Zubereitung

Alle Zutaten in einen Mixer gegeben und fein pürieren. Der Kurkuma-Shot sollte frisch getrunken werden.

33 gute Tipps und Hintergrundinformationen, um gesund und fit ins Alter zu gehen finden Sie in meinem Ratgeber „Nie zu alt sich jung zu fühlen – 33 Strategien für gesundes Altern: So bleiben Sie körperlich, psychisch und mental fit“ und in meinem Vortrag bei Natur und Medizin e.V. auf youtube: Naturheilkundliche Anti-Aging-Strategien.

Mit Haferflocken erhöhte Cholesterinwerte senken

PD Dr. med. Michael Teut

Haferflocken: Senken Blutfette, verbessern den Blutzucker, helfen beim gesunden Altern – Ein Alleskönner! (Quelle: Michael Teut)

Haferflocken (Avena sativa L.) sind ein wenig bekanntes, aber wirksames Naturheilmittel zur Therapie von erhöhten Blutfetten, bei Altersdiabetes und bei Leberverfettung. Eine Hafer-Therapie eignet sich auch zur Gewichtsreduktion und kann zum gesunden Altern beitragen, indem sie z.B. die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.

Haferflocken sind ein echtes „Superfood“: Sie enthalten unter anderem Betaglucane (Fettsenkung, Insulinregulation), Saponine, Flavon-Glykoside und Polyphenole (Immunregulation und antientzündliche Wirkung), zudem auch Lignine und Phytoöstrogene (hormonelle Regulation, z.B. bei Wechseljahresbeschwerden), sie haben einen hohen und hochwertigen Eiweißgehalt (9-17 %) und enthalten ungesättigte Fettsäuren (5-12 %). Die enthaltenen Ballaststoffe (13-30 %) sind gut für das Darmmikrobiom, schützen vor Darmkrebs und sorgen mit dafür, dass Kohlenhydrate im Darm nur langsam freigesetzt werden.

Besonders der hohe Anteil an Betaglucanen ist relevant. Dabei handelt es sich um Polysacharide, die in den Zellwänden von Pilzen, Flechten und Pflanzen vorkommen. Sie wirken sich positiv auf die Blutzuckerregulation aus, senken auch den Blutdruck und haben krebshemmende Effekte im Darm. Interessant sind die cholesterinsenkenden Effekte. In einer neueren Metaanalyse (Zusammenführung der vorhandenen Studien und gemeinsame Berechnung der Effekte, insgesamt 13 Studien mit 927 Teilnehmer*Innen) senkten Betaglucane aus dem Hafer den Cholesterinspiegel und den LDL-Cholesterinspiegel, während der Effekt auf Triglyceride und HDL-Cholesterin nicht sicher eindeutig war (Yu et al. 2022). In einigen Studien zeigt sich aber auch ein klarer Effekt bei Triglyceriden.

In der Naturheilkunde werden schon lange sogenannte „Hafertage“ empfohlen. Diese gehen auf ein Konzept zurück, das schon vor langer Zeit in der Therapie des Altersdiabetes entdeckt wurde. Ein bis zwei Tage je Woche 3 x täglich 70-80 Gramm Haferflocken, gekocht mit jeweils 500 Gramm Wasser oder Brühe und verfeinert mit Gewürzen (Zimt, Salz, Curcuma, Kräuter) kalorienarmem Obst (z.B. Blaubeeren) oder Gemüse (z.B. Gurke, Zuchini, Brokkoli), senken den Blutzuckerspiegel, erhöhen die Ansprechbarkeit für Diabetesmedikamente (Dosisreduktion mit dem Arzt!) und senken die Cholesterinwerte. Als Hafer-Fasten helfen sie, wöchentlich angewendet, auch bei der Gewichtsreduktion und können auch sehr gut zum gesunden Altern (Antiaging) empfohlen werden (zur kalorischen Restriktion als Strategie zum gesunden Altern finden Sie mehr Infos in meinem Buch „Nie zu alt, sich jung zu fühlen. 33 Strategien für gesundes Altern„). 3 x 80 Gramm Haferflocken enthalten knapp 600 kcal, 80 Gramm Hafer sind etwa in einer zu 3/4 gefüllten Tasse enthalten (am besten mit der Küchenwaage abwiegen).

Eine Haferkur integriert Haferflocken regulär in die tägliche Ernährung. Das macht sehr viel Sinn. In Kombination mit veganer Ernährung lassen sich die fett- und blutzuckersenkenden Effekte in meiner Erfahrung nochmal deutlich steigern. Bei langfristiger veganer Ernährung sollte jedoch Vitamin B12 und jodiertes Speisesalz ergänzt werden, Eisen- und Vitamin D-Spiegel sollten jährlich überprüft werden.

Von dem verstorbenen Schweizer Homöopathen Adolf Voegeli habe ich den Ratschlag übernommen, dass geschwächte und infektanfällige Kinder regelmäßig von Haferflocken profitieren. Dies hat sich über die Jahre auch sehr bei Erwachsenen bewährt!

Viel Freude mit den Haferflocken!

Literatur:

  • Kim IS, Hwang CW, Yang WS, Kim CH. Multiple Antioxidative and Bioactive Molecules of Oats (Avena sativa L.) in Human Health. Antioxidants (Basel). 2021 Sep 13;10(9):1454. doi: 10.3390/antiox10091454. Link
  • Ju Y, Zhang C, Zhang Z, Zhu H, Liu Y, Liu T, Ojo O, Qiu J, Wang X. Effect of Dietary Fiber (Oat Bran) Supplement in Heart Rate Lowering in Patients with Hypertension: A Randomized DASH-Diet-Controlled Clinical Trial. Nutrients. 2022 Jul 30;14(15):3148. doi: 10.3390/nu14153148. Link
  • Yu J, Xia J, Yang C, Pan D, Xu D, Sun G, Xia H. Effects of Oat Beta-Glucan Intake on Lipid Profiles in Hypercholesterolemic Adults: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. Nutrients. 2022 May 13;14(10):2043. doi: 10.3390/nu14102043.  Link
  • Teut M: Nie zu alt, sich jung zu fühlen. 33 Strategien für gesundes Altern. Scorpio Verlag, München 2021, Link

Die Bauch Hypnose: Wirksame Hilfe bei Reizdarmsyndrom

Bauch Hypnose bei Reizdarm

von Dr. med. Michael Teut

Das Reizdarmsyndrom betrifft weltweit 11,2  % der Menschen. Es liegt vor, wenn länger als drei Monate Bauchschmerzen, Blähungen und Stuhlveränderungen vorliegen, der Betroffene Hilfe sucht, seine Lebensqualität beeinträchtigt ist und keine anderen organischen Erkrankungen die Beschwerden erklären.

Menschen, die stärkere Beschwerden verspüren, sind häufig von den medizinischen Hilfsangeboten enttäuscht, nachdem der Gastroenterologe durch Sonografie, Magen- und Darmspiegelungen und Blut-/Stuhluntersuchungen andere Erkrankungen ausgeschlossen hat, stehen sie häufig ratlos da, weil eine gute Therapieempfehlung fehlt.

Die Therapie sollte individualisierend erfolgen, das bedeutet, auf die Symptome und den Kontext des Betroffenen angepasst werden.  Mögliche und wissenschaftlich gesicherte Therapiemaßnahmen sind:

  • Ernährungstherapie – Identifizieren und Weglassen auslösender Nahrungsmittel
  • Anwendung von Probiotika (Zuführen von Darmbakterien)
  • Anwendung von Ballaststoffen – z.B. Indische Flohsamenschalen
  • Phytotherapeutika, z.B. Pfefferminzöl, Kümmelöl (bei Schmerzen)
  • Loperamid oder Cholestyramin (bei Durchfall)
  • Trizyklische Antidepressiva in niedriger Dosierung (nur Erwachsene)
  • Macrogol – osmotische Laxantien (bei Verstopfung)
  • Psychologische Maßnahmen – Verhaltenstherapie, Schulungen, Hypnose

Vielen Betroffenen ist noch unbekannt , dass eine der in Studien wirkungsvollsten Therapien die medizinische Hypnose ist.

In bislang 22 Studien wurde die Wirksamkeit der Hypnose beim Reizdarmsyndrom untersucht. Alle Studien zeigten deutliche Beschwerde-Verbesserungen, eine Metaanalyse von 8 randomisierten kontrollierten Studien zeigte einen großen Effekt.

Für die Studien wurden spezielle hypnotherapeutische Therapieprogramme entwickelt, am häufigsten angewendet werden das North-Carolina-Protokoll oder das Manchester-Protokoll, in den entsprechenden Studien erfuhren über 70 % der Patienten eine Verbesserung ihrer Beschwerden.

Das North-Carolina-Protokoll besteht aus 7 aufeinander aufbauenden bis zu einstündigen Hypnose-Sitzungen innerhalb von drei Monaten, die darauf abzielen:

  • Die Aufmerksamkeit auf die Beschwerden zu verringern
  • Die Bauch-Wahrnehmungen zu verändern und mehr positive Empfindungen wahrzunehmen
  • Das Wohlfühlen und die Gesundheit zu intensivieren
  • Die Empfindlichkeit des Darmes für Störungen zu reduzieren
  • Die natürliche Darmfunktion und den Verdauungsrhythmus wieder herzustellen

In der Hypnose wird, neben allgemeiner Entspannung und Trance, mit inneren Bildern und Metaphern (Geschichten) gearbeitet.

Die Therapie sollte mindestens 6-7 Sitzungen umfassen, damit sich die Wirkung angemessen entfalten kann.  In Studien zeigte sich eine deutlich besser Wirksamkeit der längerfristigen Therapiesitzungen. Audio-Aufnahmen der Hypnose-Übungen sind wichtige Hilfsmittel, um die Übungen zu Hause umzusetzen. Auch für Kinder mit mit Reizdarmsyndrom bietet sich die Hypnose, z.B. in Form von Phantasiereisen und -geschichten, als nebenwirkungsarme und entspannende Therapiemöglichkeit an.

Literatur:

  • Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie: Link https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-016.html
  • Palsson OS: Irritable Bowel Syndrome. In: Handbook of Medical and Psychological Hypnosis. Edited by Gary R. Elkins. Springer Publishing Company, New York 2017
  • Schaefert R, Klose P, Moser G, Häuser W. Efficacy, tolerability, and safety ofhypnosis in adult irritable bowel syndrome: systematic review and meta-analysis. Psychosom Med. 2014 Jun;76(5):389-98. Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24901382
  • Gulewitsch MD, Schlarb AA. Comparison of gut-directed hypnotherapy and unspecific hypnotherapy as self-help format in children and adolescents with functional abdominal pain or irritable bowel syndrome: a randomized pilot study.  Eur J Gastroenterol Hepatol. 2017 Dec;29(12):1351-1360. Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29023318

 

 

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