Archiv für den Monat: Januar 2014

Fasten – wissenschaftliche Erkenntnisse und Anleitung

Dr. med. Michael Teut

Eine Spezialausgabe der Zeitschrift Forschende Komplementärmedizin widmet sich zum 20jährigen Jubiläum der Zeitschrift dem Forschungsstand zum Nutzen des Heilfastens. Eine Übersichtsarbeit von Prof. A. Michalsen diskutiert den aktuellen Stand der Forschung.

Demnach könnte Fasten bei folgenden Erkrankungen einen medizinischen Nutzen aufweisen:

–   Rheumatoide Arthritis: Die Aktivität der Erkrankung lässt sich klinisch relevant durch eine Fastenperiode mit anschließender Umstellung auf vegetarische Ernährung reduzieren. Die Studienlage ist vergleichsweise solide.

–   Arthrose: Beobachtungsstudien weisen auf eine Schmerzlinderung hin.

–   Chronische Schmerzen: Daten aus prospektiven Beobachtungsstudien weisen auf eine Linderung chronischer Schmerzsyndrome durch Fasten hin.

–   Bluthochdruck, kardivaskuläres Risiko, Metabolisches Syndrom, Diabetes Typ 2: Blutdrucksenkungen wurden in mehreren Beobachtungsstudien unter Fasten gezeigt, eine (geringere) Blutdrucksenkung hält sich auch nach dem Beenden des Fastens. Bei kardiovaskulären Gefäßschäden könnte Fasten heilungsfördernde Effekte haben, dies zeigt sich in experimentellen Studien. In Beobachtungsstudien konnten Verbesserungen von Blutwerten und der Insulinsensitivität  bei metabolischem Syndrom und Diabetes Typ 2 festgestellt werden.

–   Krebserkrankungen: Tierexperimentelle Studien deuten darauf hin, dass mit Kurzzeitfasten begleitend zu Chemotherapie (2-3 Tagevor und 24 h nach Chemotherapie) ein besseres Ansprechen auf die Therapie erfolgt und weniger Nebenwirkungen auftreten. Ob diese Ergebnisse auf Menschen übertragbar sind, ist noch nicht untersucht.

–   Affektive Störungen: Beobachtungsstudien weisen darauf hin, dass fasten die Stimmung verbessert und stabilisiert.

–   Anti-Ageing-Effekt: Aus Tierversuche ist bekannt, dass kalorische Restriktion zu einer Lebensverlängerung führt. Ob dies auch beim Menschen so ist, ist bislang nicht zureichend untersucht.

Fasten sollte nur über einen begrenzten Zeitraum und nicht bei Essstörungen, bei einem BMI > 45 (Verdacht auf Essstörung), Unterernährung, Kachexie, in Schwangerschaft und Stillzeit, Demenz, unbehandelter Hyperthyreose, Leber- oder Niereninsuffizienz und Porphyrie angewendet werden. Probleme kann es auch im Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten geben (zum Beispiel Natriumverluste bei Diuretika oder Blutungen unter Antikoagulation).  10-20 % aller Patienten erleben kleinere Nebenwirkungen wie initiale Kopfschmerzen (häufig durch Koffeinentzug), Rückenschmerzen, Blutdruckabfall oder Schwindel.

Zusammenfassend weisen zahlreiche experimentelle und (nicht-kontrollierte) Beobachtungsstudien auf einen medizinischen Nutzen des Fastens hin, allerdings fehlen bislang weitestgehend die randomisierten kontrollierte Studien, die den Nutzen im Vergleich zu Kontrollgruppen aufzeigen könnten und für eine sichere Beurteilung des medizinischen Nutzens heute als notwendig erachtet werden.

 

Hier folgt nun eine praktische Anleitung zum Fasten –  Das Sieben-Tage-Fasten-Programm (nach Buchinger und Lützner)

(entnommen aus meinem Ratgeber: Ernährung und Naturheilkunde, Natur und Medizin Patientenratgeber – günstig erhältlich über  www.naturundmedizin.de )

 Fasten will geplant sein. Eine Fastenperiode zu Hause sollte gut vorbereitet sein, damit alles klappt und der Ausstieg aus dem Alltag gelingt.

  • Sorgen Sie für eine ruhige Fastenatmosphäre und erledigen Sie alle wichtigen Angelegenheiten vor dem Fasten.
  • Verschenken oder verschließen Sie überschüssige Essensvorräte.
  • Besorgen Sie alle wichtigen Einkäufe vor dem Fasten.

Einkaufsplan

Einlaufgefäß (Irrigator)

Bestehend aus Einlaufbeutel, -schlauch und Darmrohr, z.B. aus der Apotheke

Entlastungstag

Sie können entweder einen Obsttag, einen Reistag oder einen Rohkosttag durchführen.

  • Obsttag: 3 Pfund Obst, verschiedene Sorten
  • Reistag: 150 g Vollreis, Äpfel, Tomaten
  • Rohkosttag: Obst, Salate (Pflanzenöl, keine Fertig-Saucen)

Fastenperiode

  • 40 g Glaubersalz oder 1 Flasche Sauerkrautsaft
  • 5-10 Liter Mineral-/Quell-/ gutes Leitungswasser
  • Kräutertee
  • 2 Liter Obstsaft
  • 2 Liter Gemüsesaft
  • Gemüse und Gewürze für die Gemüsebrühe
  • mehrere Zitronen

Aufbautage

  • 1 Pfund Äpfel
  • 1 Beutel Gemüsesuppe, bzw. entsprechendes Gemüse
  • 1 Paket Vollkornbrot /Knäckebrot
  • ½ Pfund Backpflaumen
  • Butter, 1 Frischkäse, 2 Joghurt, 1 Quark
  • 1 Flasche Sauerkrautsaft

Tag 1: Der Entlastungstag

 Der Entlastungstag dient der Um- und Einstimmung in das Fasten.

Einstimmen bedeutet, den Geist auf die kommenden Tage vorzubereiten, Abschalten, zur Ruhe zu kommen.

Umstimmen bedeutet, den Stoffwechsel durch eine leichte und energiearme Kost auf die Umstellungen während des Fastens vorzubereiten. Umstimmen bedeutet auch, konsequent von Genussgiften wie Alkohol, Süßigkeiten, Kaffee und Zigaretten Abschied zu nehmen.

Als Umstimmungskost wird alternativ ein Obst-, Rohkost- oder Reistag empfohlen.

Beim Obsttag wird zu drei Mahlzeiten/Tag nur frisches Obst verzehrt.

Beim Reistag wird zu drei Mahlzeiten jeweils 50 g gekochter Reis mit gedünsteten Äpfeln oder Tomaten kombiniert.

Beim Rohkosttag werden Obst, Obstsalat, Bircher-Müsli (Frühstück) mit frischem Gemüse und Salaten (Mittag) kombiniert. Pflanzliches Öl und Essig bieten sich für die Sauce an.

Tag 2-5: Die Fastenperiode

Die Fastenperiode beginnt mit der Entleerung des Darmes. Eine relativ wirksame Methode stellt die Darmentleerung mittels Glaubersalz dar. Dazu werden 40 g Glaubersalz (Apotheke) in ¾ l Wasser aufgelöst und der Abführ-Mix innerhalb von 15 Minuten getrunken. In Kräutertee aufgelöst schmeckt die Mischung weniger gruselig. Eine Toilette sollte innerhalb der nächsten vier Stunden schnell erreicht werden können, da es zu durchfallartigen Darmentleerungen kommt.

Die weniger radikale, häufig jedoch nicht ganz so Erfolg versprechende Variante besteht im Trinken eines Glases Sauerkrautsaft am Morgen.

Der Darm kann auch gleich durch einen Einlauf (zunächst nur ½ Liter Flüssigkeit) gereinigt werden. Dieses Verfahren wird Menschen angeraten, die einen empfindlichen Magen oder Darm haben.

Frauen, die die Anti-Baby-Pille am Morgen einnehmen, sollten sie erst nach der Darmentleerung mit Glaubersalz (3-4 Stunden später) einnehmen. Bei der Einlaufmethode kann die Pille wie gewohnt eingenommen werden.

Ab jetzt verläuft der Nahrungsplan für alle 5 Tage der Fastenperiode ähnlich:

Nahrungsplan Fastenperiode:

Morgens

Kräutertee mit Zitrone

bei Kreislaufschwäche: milder Schwarztee mit Zitrone

Mittags

Gemüsebrühe oder Gemüsesaft (fertig oder frisch selbst zubereitet), heiß oder kalt, mit Wasser verdünnt, bei Unverträglichkeit 1 Teelöffel Leinsamen einrühren

Nachmittags

Früchtetee mit Zitrone / ½ Löffel Honig

evtl. Schwarztee

Abends

Obstsaft oder Gemüsebrühe, mit Wasser verdünnt

Zwischendurch:

mehrere Gläser Wasser trinken

Es ist besonders wichtig, während der Fastenperiode viel zu trinken (mindestens 2-3 Liter täglich), um die Ausscheidung zu fördern. Fastengetränke wie Obst- und Gemüsesäfte sollten stets mit Wasser verdünnt und langsam schluckweise getrunken werden.

Menschen, die einen empfindlichen Magen haben, wird statt der Obst- und Gemüsesäfte warmer dünnflüssiger Hafer-, Reis- oder Leinsamenschleim empfohlen (sogenanntes Schleimfasten).

Sie sollten täglich für ausreichende Bewegung sorgen. Spazieren gehen oder Wandern an der frischen Luft (mindestens eine Stunde täglich), Schwimmen, Rad fahren, Gymnastik, Yoga und andere nicht zu radikale Bewegungs- und Sportarten eignen sich hervorragend und halten Muskeln und Kreislauf fit.

Genauso wichtig sind ausreichende Erholungs- und Entspannungsphasen. Ein Mittagsschlaf sollte nicht fehlen. Massagen und Bäder runden das Fastenprogramm ab.

Einige erfahrene Faster schwören auf die reinigenden und entspannenden Effekte der Sauna; dabei sollte jedoch Vorsicht walten: Der Kreislauf sollte nicht überstrapaziert werden. Insgesamt sollten Sie es bei zwei Saunagängen mit je ca. 10 Minuten Dauer belassen. Menschen, die Probleme mit ihrem Kreislauf haben, sollten während des Fastens auf die Sauna verzichten.

Auch nach der Darmentleerung mittels Glaubersalz sollte der Darm täglich durch Einläufe entleert und von Stuhlresten befreit werden. Dazu wird meist ein Einlaufgerät (Irrigator) verwendet, das Sie in Apotheken, Geschäften mit Sanitätsprodukten oder auch Reformhäusern erhalten. Das Einlaufgerät besteht aus einem Einlaufbeutel oder -behälter, einem Gummischlauch und einem flexiblen Darmrohr.

So funktioniert der Einlauf:

  • Den Einlaufbehälter mit ½ – 1 Liter lauwarmem Leitungswasser füllen.
  • Auf das flexible Darmrohr Salbe (z.B. Vaseline) auftragen.
  • Auf ein Handtuch niederlegen und in Linksseitenlage das Darmrohr in den After einführen (einige Zentimeter); bei Widerständen keine Gewalt anwenden.
  • Einlaufbehälter auf eine Höhe von 30-50 cm über das Darmrohr anheben und den Hahn des Gefäßes öffnen, das Wasser strömt ein. Wenn es zu schnell einläuft und schmerzt, den Beutel niedriger halten.
  • Wenn das Wasser in den Darm eingelaufen ist, den Hahn verschließen, das Darmrohr aus dem Darm entfernen, die Flüssigkeit einige Minuten einbehalten und dann eine Toilette aufsuchen, den Darm entleeren.

Während des Fastens treten bei einigen Menschen durch die Stoffwechselumstellungen Fasten-Beschwerden auf. Diese können häufig mit bewährten Hausmitteln gelindert werden und sind meistens nur von kurzer Dauer.

Beschwerden beim Fasten

Hungergefühle

Den Versuchungen nicht nachgeben. Wasser oder Fastengetränke können das Hungergefühl mindern.

Bei „Versuchungsgefahr” Selbstbeschäftigung: Spazieren gehen, andere Fastende anrufen oder besuchen, Ruhe bewahren, Hungergefühle und -gelüste sind kurzlebiger Natur.

Frieren

Viele Menschen werden beim Fasten fröstelig und frieren leicht. Vorbeugend sollten Sie warme und bequeme Bekleidung bereit legen. Ein aufsteigendes Fußbad für 20 Minuten ist hilfreich: Das Bad mit lauwarmem Wasser (25° C) beginnen und allmählich immer mehr heißes Wasser hinzufügen (bis 40° C). Zum Abschluss die Füße noch einmal kurz kalt abwaschen. Bei krampfaderleiden 35° C nicht überschreiten.

Schwäche

Schwächeperioden beim Fasten kommen häufig vor. Aktivität hilft: 20 Minuten an der frischen Luft spazieren weckt die Lebensgeister. Wechseln Sie konsequent zwischen Ruhe- und Bewegungsphasen.

Niedriger Blutdruck

Falls Sie Schwierigkeiten mit dem Blutdruck haben, ist körperliche Bewegung und Sport sehr wichtig, um den Kreislauf fit zu halten. Auch eine Tasse Schwarztee am Morgen und Mittag hilft oft weiter. Beginnen Sie den Tag langsam (Vorsicht beim Aufstehen aus dem Bett!). Wechselbäder (heiß-kalt) oder Wechselduschen trainiert den Kreislauf. Auch ein Lavendel- oder Rosmarinzusatz im ansteigenden Fußbad wird häufig als angenehm empfunden.

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen können beim Fasten auftreten, häufig, wenn zu wenig getrunken wird. Ein wenig Pfefferminzöl, 3 x nach je 15 Minuten auf Stirn und Schläfen aufgetragen, kühlt und lindert häufig. Verzichten Sie auf Kopfschmerztabletten. Gehen Sie an der frischen Luft spazieren oder legen Sie sich für eine halbe Stunde hin. Irgendwann verschwinden auch die Kopfschmerzen. Oft ist auch ein warmer Leberwickel hilfreich.

Gliederschmerzen

Sie treten gelegentlich auf. Bettruhe, Fußbad, heißes Bad mit Lavendel- oder Rosmarinzusatz und spazieren gehen helfen weiter. Wichtig ist Ruhe und Geduld: Die Beschwerden verschwinden wieder.

Bauchschmerzen

Selten treten beim Fasten Bauchkrämpfe auf. Ein bewährtes Mittel dagegen sind die Prießnitz-Leibauflagen. Dazu wird ein Leinentuch zu 1/3 in kaltes Wasser getaucht und danach so auf den Bauch aufgetragen, dass zwei feuchte Schichten auf dem Bauch aufliegen, zwei trockene Schichten direkt darüber. Allmählich wird die Auflage wohltuend warm und lindert hoffentlich die Beschwerden.

Schlafstörungen

Ein Fußbad, Wassertreten, frische Luft, lauwarm duschen und feucht ins Bett legen oder Yoga-/Chi-Gong-Übungen am Abend sind Möglichkeiten, das Einschlafen zu erleichtern. Auch Leberwickel können helfen. Wenn sie trotzdem nicht einschlafen können, verzweifeln Sie nicht, sondern nutzen Sie die Zeit: Hören Sie Musik, lesen Sie, schreiben Sie einen Brief.

Einige Menschen haben während des Fastens beunruhigende Träume… kein Grund zur Sorge. Bewahren Sie ihren Gleichmut und akzeptieren Sie diese Träume als ein momentan gegebenes, jedoch vorübergehendes Phänomen.

Mundgeruch

Viele Fastende bekommen Mundgeruch. Häufiges Zähneputzen, Mundwasser oder auch zuckerfreie Pfefferminzbonbons schaffen Abhilfe.

Sehstörungen

Während des Fastens tritt bei einigen Menschen das Gefühl auf, „verschwommen zu sehen”. Spätestens nach dem Fasten verschwinden diese Beschwerden wieder.

Zweifel

Sie können das Fasten zur Qual machen. Fassen Sie vor dem Fasten den konsequenten Entschluss durchzuhalten und durchbrechen Sie Zweifelphasen z.B. durch Tätigkeiten (Spazierengehen, Lesen, Reden mit anderen Fastenden). In der Gruppe fasten macht vieles einfacher.

Fastenkrise

Durch Beschwerden wie Schwächezustände, Unwohlsein, Reizbarkeit, Krankheitsgefühl und Zweifel kann man schließlich in eine Fastenkrise geraten. Auch wenn es sich in der Krise unmöglich anhört: Versuchen Sie, die Krise an sich vorüberziehen zu lassen und betrachten Sie die Krise als eine hervorragende Möglichkeit, Gleichmut zu üben. Die Krise geht vorbei. Wenn Sie an einem Kurs teilnehmen, kann ein Gespräch mit dem Fastenleiter weiterhelfen..

6. Tag: Erster Aufbautag

Am ersten Aufbautag (6. Tag der Fastenperiode) wird das Fasten am Vormittag traditionell mit dem Verzehr eines Apfels gebrochen. Am Mittag und Abend können Sie dann eine leichte Gemüsesuppe zu sich nehmen. Auch ein wenig Buttermilch, Knäckebrot und eingeweichtes Trockenobst sind zu empfehlen. Sie sollten die Nahrungsmittel erst am letzten Tag der Fastenperiode oder an diesem Tag einkaufen, um sich nicht selbst zum vorzeitigen Fastenbrechen zu verführen.

Besinnen Sie sich auf die zurück liegenden Tage. Spaziergänge und Ruhepausen sowie Bäder und Wechselduschen sind auch heute zu empfehlen. Einläufe werden nicht mehr durchgeführt.

7. Tag: Zweiter Aufbautag

Jetzt können Sie zu einer vollwertigen Ernährung übergehen. Zum Beispiel zum Frühstück Obst, zum Mittagessen Salat, Gemüse und Joghurt, zum Abendessen Rohkost oder eine Gemüsesuppe mit Vollkornbrot.

Wenn der Stuhlgang heute ausbleibt, können Sie am Abend Ihrer Speise Leinsamen zufügen und bis zum folgenden Tag abwarten. Notfalls kann dann am folgenden (8. Tag) ein halber Einlauf durchgeführt werden, was jedoch selten notwendig ist. Bewegen Sie sich ausgiebig, das aktiviert die Verdauung.

Nutzen Sie die Chance, um jetzt dauerhaft auf gesunderhaltende Vollwerternährung umzusteigen. þ Gesunderhaltende Ernährung, þ Ratschläge für eine gesunderhaltende Ernährung

Fasten für Kranke

Heilfasten ist eine altbekannte und bei vielen Krankheiten bewährte Behandlungsmethode, um Leiden zu lindern und die Heilungsprozesse im Organismus zu fördern. Es kann je nach Erkrankung allein, in Begleitung durch einen Fastenarzt, oder in einer Fastenklinik durchgeführt werden.

Bei welchen Erkrankungen kann Heilfasten durchgeführt werden?

*= nur mit ärztlicher Begleitung oder in der Fastenklinik

  • Übergewicht
  • Fettstoffwechselstörungen
  • * Bluthochdruck
  • chronische Verstopfung
  • Degenerative Gelenkerkrankungen (Gelenkverschleiß)
  • Fibromyalgie
  • Heuschnupfen
  • Akne
  • Venöse Durchblutungsstörungen
  • Fettleber
  • * Chronische Hepatitis
  • Migräne und Kopfschmerzen
  • * nicht insulinpflichtiger Diabetes mellitus II (Altersdiabetes)
  • * Arteriosklerose (Herz, Extremitäten, Gehirn)
  • * Harnsäureerhöhung, Gicht
  • * entzündliche Gelenkerkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis, M. Bechterew)
  • * Asthma
  • * Neurodermitis
  • * Psoriasis
  • * entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)

Bei schweren, chronischen Erkrankungen kann es während des Fastens zu sogenannten „Heilkrisen” kommen. Dabei tritt, ähnlich wie es die Homöopathie beschreibt, eine anfängliche und vorübergehende Verschlimmerung der Symptomatik auf. Daher sollte bei schweren Erkrankungen in der Fastenklinik gefastet werden. Die mit “*” markierten Erkrankungen sollten nur unter fastenärztlicher Begleitung oder in einer Fastenklinik fastentherapeutisch behandelt werden.

Wann darf nicht gefastet werden?

Nicht gefastet werden darf bei:

  • Tuberkulose
  • Krebs
  • Diabetes mellitus Typ I (Jugend-Diabetes)
  • schweren chronischen Erkrankungen
  • nach schweren Operationen
  • Psychosen
  • schweren Depressionen
  • Bulimie
  • Anorexie
  • Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien, akute Myokarditis)
  • akuten Magen- oder Darmgeschwüren
  • Leberzirrhose
  • unbehandelter Schilddrüsenüberfunktion
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Behandlung mit Antikoagulantien (Marcumar) zur Blut-Verflüssigung

 

Fasten und Medikamente

Fasten verändert die Stoffwechselprozesse; damit verändert sich auch das Dosis-Wirkungs-Verhältnis von Medikamenten. Die Dosierungen einiger Medikamente müssen verändert oder angepasst werden. Wenn Sie bestimmte Medikamente einnehmen, sollten Sie sich beim Fasten durch einen Fastenarzt betreuen lassen oder eine Fastenklinik aufsuchen.

Es handelt sich dabei vorwiegend um folgende Medikamenten-Gruppen:

  • Entwässerungstabletten
  • Blutzuckertabletten
  • Insulin
  • Blutdruckmedikamente
  • Digitalis-Präparate
  • Antiarrhythmika
  • Antirheumatika
  • Kortisonpräparate
  • Beruhigungsmittel
  • Gicht-Medikamente